Je mehr ich mich mit den Herstellungstechniken der mittelalterlichen Draht- und Blechschmiede beschäftige, um so mehr erkenne ich, wie vielfältig die Waren waren, die aus Blechen und Drähten gefertigt wurden. Insbesondere unser Besuch in Schleswig - im Schloss Gottorf - hat mich dazu veranlasst noch tiefer in die Materie einzusteigen und auch die schon bei uns vorliegenden Bücher nochmals genau zu durchforsten.
Fazit: Gürtelbeschläge oder auch Nieten waren bei Weitem nicht immer gegossen, auch wenn die derzeit vorhandenen Repliken bzw. Nachgüsse, von insbesondere osteuropäischen Händlern, dies vermuten lassen. Vermutlich ist der Guss in Massen schneller und einfacher zu produzieren. Vielmehr gab es eine Vielzahl von verschiedenen Formen von gebogenen und getriebenen kleinen Blechen oder auch ganz "banal" wirkende Drahtstücke, welche in die gewünschte Form geschlagen wurden. Hier nun zwei Beispiele unserer Gürtel, die ich mit ein wenig Blech und ein paar Nieten "aufgemöbelt" habe. Vergleichsfunde stammen aus Schleswig (Quadrate) und Braunschweig (Rauten):