Allgemeines
Zu den gezeigten Werkzeugen kann eigentich kaum etwas berichtet werden. Es handelt sich wie der Name schon sagt um Punzen / Stempel zur Lederverarbeitung.[1]
Konkrete Verwendung
Die beiden oben gezeigten Stücke wurde in Eigenproduktion aus einfachen handelsüblichen Baumarktbaustahl gefertigt. Aufgrund der recht weichen Ausgangsmaterials konnten wir zu Herstellung - wie vermutlich auch früher schon - Feilen und Stichel verwenden.
Die Stempel wurden historischen Prägungen aus dem 13. Jahrhundert nachempfunden, wobei wir uns hier an Funde aus London [2] und Schleswig gehalten haben [3]. Hergestellt wurden die oberen beiden Exemplare für die Lederscheide unseres Griffplättchenmessers. Nach der Herstellung ist uns bei dem Vergleich der Zeichnungen der Funde und unserer eigenen Lederscheide aufgefallen, dass die historischen Vorlagen im Verhältnis zu unserem eigenen Exemplar teils erhebliche Unterschiede in der Intensität der Prägung ausweist. Hierzu mehr bei unserem Griffplättchenmesser.
Quellen und Weiterführendes
- Die Punze (v. lat. punctio; „das Stechen“), auch Punziereisen, veraltet auch Bunze, ist ein Schlagstempel zur Metall- und Lederbearbeitung. Im Goldschmiede-, Kunstschmiede-, Graveur- und Uhrmacherhandwerk treten Punzen in vielen Variationen und Anwendungen auf. Als Punze wird ein längliches Stück Werkzeugstahl (Rund- oder Vierkantprofil) bezeichnet. Die Punzenrohlinge werden Pranteln genannt. Das eine Ende einer Punze ist der jeweiligen Anwendung gemäß geformt, gehärtet und angelassen, auf das andere (plane, ungehärtete) Ende wird mit dem Hammer geschlagen. (Wikipedia: Punze (Werkzeug)).
- Cowgill, J., de Neergaard, M., Griffiths, N. - Knives and Scabbards, Museum of London, 1987, 2000, S.145 ff., Abb. 443.
- Schnack, Christiane: Ausgrabungen in Schleswig, Berichte und Studien 13, Mittelalterliche Lederfunde aus Schleswig - Futterale, Riemen, Taschen und andere Objekte, Wachholtz Verlag, Neumünster 1998, S. 28 ff..