(sw / bkw) Wie schon die vergangene "Saison" endete, bagann auch die neue Saison für uns mit der Gruppe "IG Volkelîn" aus Nordrhein Westfalen. Zum einen im Februar in Padernborn, bei dem jährlichen Näh-, Klön- und Bastelwochenende, an dem auch viele andere Darsteller des 13. Jahrhunderts mit dabei waren und zum Anderen mit einer weiteren Premiere für uns - eine Veranstaltung im Mittelalterhaus Nienover.
Das Mittelalterhaus, eine Rekonstruktion eines Stadthauses um 1230, steht umgeben von Wiesen und Wäldern recht abgelegen, so dass wir uns schon zu Beginn fragten, ob und wie viele Besucher hier her finden würden. Ähnlich wie die Bachritterburg in Kanzach liegt auch das Mittelalterhaus nicht gerade so, dass viele Besucher das Gelände gut finden und damit erreichen können. Auf unserem Weg fiel uns gerade einmal ein einzelnes Schild auf, welches auf das Mittelalterhaus hinwies - und das gerade einmal ca. einen Kilometer vom Haus entfernt.
Das Besondere an dem Gelände ist, dass sich der Besucher und damit schließe ich uns ein, auf historischem Boden bewegt, denn das rekonstruierte Haus stand im 13. Jahrhundert tatsächlich so, oder so ähnlich, lediglich ein paar Meter weit entfernt von der heutigen Rekonstruktion. Den genauen Standort auf dem Grundstück sollen einige Steine markieren, die den Grundriss des Kellers zeigen. Alles in allem scheint es so zu sein, dass im 13. Jahrhundert wirklich Leben in den Tälern der Hügel zwischen Osnabrück und Hannover geherrscht haben muss. Heute sieht es dagegen eher mau aus...
Das Wochenende war an sich toll, zumindest bis auf die erste Nacht, denn wir schliefen im Zelt und es stellte sich heraus, dass die Nächte im Mai noch äußerst kalt sein können. Am folgenden Morgen richteten wir zusammen mit den auswärts Schlafenden den Rest des Hauses her und begannen das Tagewerk. Dabei verbrachten Gundra, Meike und Ulrike die meiste Zeit des Tages im Haus. Als "vorstehende" Köchin und mit Unterstützung von Meike, kochte Gundra viele Leckereien. Ulrike präsentierte ihre Spielzeuge im Laden des Hauses. Uwe begann an seiner neuen Darstellung eines Zimmermanns zu arbeiten, indem er ein Miniaturfachwerk anfertigte.
Da das Motto dieses Wochenendes "Brot und Spiele" lautete, entschied sich Benny nicht für seine Draht- und Blecharbeiten, sondern arbeitete mit Schnitzwerkzeuge an verschiedenen Gegenständen aus Holz und "Fleisch" - "Fleisch, weil auch seine Hand von einem Schnitzwerkzeug so dermaßen bearbeitet wurde, dass wir am späten Samstag Nachmittag noch einen unplanmäßigen Ausflug nach Höxter in das St. Ansgar-Krankenhaus machten. Nach diesem eher unschönen Tagesabschluss entschlossen wir uns schließlich auch in der naheliegenden Pension "Im sollinger Walde" zu nächtigen, in der schon Meike und Uwe die vorherige Nacht verbracht haben, denn Hygiene ist bei frischen Verletzungen durchaus angebracht.
Die Besucherströhme hielten sich wie erwartet in Grenzen, was nicht zwangsweise schlecht war, denn so konnte jeder seiner Beschäftigung nachgehen. Am Samstag fanden wirklich nur wenige Besucher den Weg zum Mittelalterhaus. Anders hingegen war es am Sonntag, an dem bei schönstem Wetter doch einige Ausflügler einen Halt am Haus einlegten und zum Teil großes Interesse an dem Projekt zeigten. Vielen Dank hier an das Radlerpaar für die nette Unterhaltung!
Das Wochenende war ein schöner Auftakt für die anstehende Saison und gerne werden wir das Haus noch weitere Male in der Zukunft besuchen.
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal in Nienover,
Ihre / Euere
Simone und Benny
Externe Verweise: