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Tempus Zeitenwandel, Dorstadt 2011 Tempus Zeitenwandel, Dorstadt 2011


Tempus Zeiterleben Dorstadt 2011
Tempus Zeiterleben Dorstadt 2011 - Modenschau
Tempus Zeiterleben Dorstadt 2011 - Zeitreise


vom 02.06. - 05.06.2011

Tempus Zeiterleben präsentierte auf dem Rittergut Dorstadt nahe Wolfenbüttel, unter dem Motto: "Vom Eiszeitjäger bis zur Trümmerfrau", ZEITERLEBEN -  die "größte Living History Veranstaltung Deutschlands".

Über einen Zeitraum von vier Tagen bekamen Besucher einen Einblick in verschiedene Epochen, angefangen bei der Mittelsteinzeit bis in die frühe Neuzeit. Teile eines alten Augustinerinnenklosters, das Schloss, sowie die umliegenden Parkanlagen und Wiesen bildeten die Kulisse der Veranstaltung. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Hoch- und Spätmittelalter

Mit unserem Darstellungskonzept befanden wir uns in der Themeninsel „Stadtfreiheit und Fürstenmacht, Aufstieg der Städte“. Diese sah vor, in dem Kreuzgang des ehemaligen Klosters eine beispielhafte, idealtypische, mittelalterliche Stadt nachzustellen. Damit ging einher, dass die handwerkliche Darstellung der Gruppen von dem sonstigen „Lagerleben“ getrennt wurde. Positiv für die Besucher war, dass die einzelnen Handwerke und anderen Berufe Reih an Reih im Kreuzgang zu sehen waren. Negativ für die Gruppen war – sie wurden getrennt…

Nach dem Gang durch den Kreuzgang führte der Weg den Besucher weiter auf die dahinter liegenden Wiesen. Dort befanden sich, neben der bäuerlichen Darstellung der Gruppe „in der ahte min“ und verschiedenen Adels- und Ministerialdarstellungen, die getrennten Lager, als auch weitere Handwerker, die aufgrund der Art ihrer Tätigkeiten diese nur unter freiem Himmel vorführen konnten, beispielhaft sei hier eine Färberin genannt.

Am Donnerstag, Samstag und Sonntag war das Gelände für Besucher geöffnet. Geboten wurde ihnen an diesen Tagen neben einer Art Zeitstraße eine Modenschau mit der Thematik „Kleidung des Mittelalters vom 12-15. Jhd.“, eine nachgestellte Schlacht, dargestellt vom Franko – Flämischen Contingent (1066), sowie eine Feldschlacht des 30. jährigen Krieges.

Der Freitag sollte, als „interner“, besucherfreier Tag, den Darstellern gehören. Zumindest dachten wir dies. Denn pressetechnisch lief einiges schief und so schlenderten auch am Freitag Besucher über das Gelände. Trotzdem nahmen Darsteller aller Epochen diesen Tag wahr, um über ihre Zeitinseln hinaus zu schauen, was aufgrund des stimmigen Bildes an den anderen Tagen nur in „zivil“ erfolgen konnte. Denn, was hätte ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg im Steinzeitalter zu suchen?

Der Ansatz dieser Idee war auch sehr gut. Leider ist natürlich die Konsequenz aus einem „freiem Tag“, das jeder frei hat, damit nicht arbeitet und man somit auch nicht viel zu sehen hat. Schöner wäre es gewesen, wenn der freie Tag im Vorfeld doch nicht als frei deklariert worden wäre, sondern, wie ursprünglich angedacht, als Fachmesse ausgewiesen worden wäre. Die einzelnen Epochen hätten dann jeweils ein paar Stunden „Dienst“ für die übrigen Darsteller gehabt, so dass beispielsweise von 12.00 – 13.30 das Mittelalter aktiv gewesen wäre und alle anderen hätten schauen können und dann von 14.00 bis 15.30 der 30 jährige Krieg und so weiter und so fort. So hätte jeder die Möglichkeit gehabt, alles einmal zu sehen.

Organisation

Stroh und Holz wurde uns vom Veranstalter gestellt. Nachdem der deutsche Geist wieder in alle gefahren ist und das Horten und Hamstern des Holzes einsetzte, befürchteten wir Nichthamsterer zunächst einen Engpass, jedoch wurde dieser schnell durch die Organisatoren beseitigt.

Die sanitären Anlagen bestanden aus zunächst zwei Dixitoiletten, die für alle Darsteller der Zeitinseln des Mittelalters (ca. 150 Personen) ausreichen mussten. Was möglicherweise auch auseichend gewesen wäre, wenn nicht auch die Besucher hier ihre Notdurft verrichtet hätten. So waren am Morgen des zweiten Tages die Dixis bis auf eine Handbreite voll. Am Samstagmorgen dann, wurden die Toiletten gereinigt und wir erhielten noch eine zusätzliche Toilette. Hier könnte zukünftig noch einmal nachgebessert werden. Hervorragende Duschmöglichkeiten befanden sich in dem ca. 10 min entfernten Gemeindehaus, welches von morgens 6.00 Uhr bis abends 23.00 Uhr für uns geöffnet war.

Der Informationsfluss an den Veranstaltungstagen verlief schleppend, was wohl dem Ausfall eines der Hauptorganisatoren geschuldet war. Dafür kann niemand etwas und es wäre angebracht gewesen, dass alle versucht hätten das Beste aus der Situation heraus zu holen, anstatt sich noch über die Notlösungen  zu beschweren.

Fazit

Es war eine schöne und mal etwas andere Art von Veranstaltung. Die Atmosphäre, des gesamten Geländes und insbesondere des Kreuzganges, in dem Uwe und Benny gearbeitet haben, war für uns etwas neues und eine schöne Abwechslung zu unseren vorigen Veranstaltungen. Das Problem ist nun, das wir sinnbildlich gesprochen „Blut geleckt“ haben und alle künftigen Veranstaltungen sich nun an dieser messen lassen müssen. An dieser Stelle noch einen Gruß an: Furor Normannicus für den schönen Abend, IG Volkelin, In der ahte min und alle anderen Darsteller für die Gespräche, Tipps und Anregungen.

Gerne sind wir auch wieder das nächste Mal dabei.

In diesem Sinne,

Simone und Benny

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