Einfache Gebrauchsmesser gehörten im 13. Jahrhundert zu den persönlichen Gebrauchsutensilien der Frauen und Männer und wurden wohl auch universal als Arbeits- und Tafelwerkzeug eingesetzt. Für die Tragweise des Messers gab es verschiedene durch Funde und Abbilldungen überlieferte Möglichkeiten. Sie wurden wohl entweder in einem Beutel getragen, mit einem Band am Gürtel befestigt (wobei hierzu keine uns bekannten Abbildungen existieren, obgleich Messerscheiden gefunden wurden, an denen ein langes Band befestigt war), hinter den Gürtel oder quer unter den Taschenüberschlag (spätes Mittelalter) gesteckt.
Durch die Art der Befestigung des Griffs kann zwischen Griffangelmessern (in den Griff getriebener Ansatz der Klinge) und Griffzungenmessern (durch den Griff geführter Ansatz der Klinge, der am Ende befestigt wird) unterschieden werden.
Die Messerklingen hatten dabei vielfältige Formen, die nicht zuletzt durch den jeweiligen Anwendungszweck, aber zumindest auch durch die jeweilige zeitliche Mode bestimmt waren.
Die drei hier gezeigten Exemplare wurden von verschiedenen Schmieden gefertigt. Das (im Hauptbild) linke stammt von Thomas Hanke, das mittlere Messer wurde von Thomas Flieger gefertigt und das rechte stammt von Tod's Stuff.
Die Lederscheiden entstanden in eigener Fertigung. Sie wurden angelehnt an die 1971-1975 in Schleswig gefundenen Exemplare. Wir haben uns insbesondere für Messerscheiden der Gruppen 2 (einfache Messerscheiden) und 3 (Messerscheiden mit zipfeligem Randdekor) entscheiden. Es wurden experimentell verschiedene Fertigungsmethoden, wie Näh-, Flecht- und Knüpftechniken, als auch Durchbruchmuster verwendet, wobei auch das Design einem Querschnitt der Abbildungen 8 bis 12 aus "Ausgrabungen in Schleswig, Berichte und Studien 13" entspricht.